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Turkmenistan gibt die Wiederaufnahme der Zusammenarbeit mit Gazprom bekannt

Nach einer längeren Unterbrechung wird der Gashandel zwischen Turkmenistan und Russland ab Januar 2019 wieder aufgenommen. Folgende Meldung erschien im russischen Original auf Fergananews.

Fergana News 

Gaskomprimierungsstationen von Gazprom (Symbolbild)

Nach einer längeren Unterbrechung wird der Gashandel zwischen Turkmenistan und Russland ab Januar 2019 wieder aufgenommen. Folgende Meldung erschien im russischen Original auf Fergananews.

Die Regierung Turkmenistans führt Verhandlungen mit Gazprom über die Wiederaufnahme von Gasankäufen ab dem 1. Januar 2019. Darüber berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Turkmenistan heute am 9. Oktober.

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Nach Informationen der Nachrichtenagentur kam es zu einem Treffen zwischen Turkmenistans Präsidenten Gurbanguly Berdimuchamedow, dem russländischen Vize-Premierminister Konstantin Tschujtschenko, und dem Vorstandsvorsitzenden von Gazprom Alexei Miller. Bei diesem Treffen soll es um eine Wiederaufnahme der Gasankäufe von turkmenischem Gas durch Gazprom ab dem 1. Januar 2019 gegangen sein. Die Verhandlungen würden noch geführt, konkrete Vereinbarungen seien erst später zu erwarten. Laut turkmenischen Delegationsmitgliedern wurden auch mögliche gemeinsame Projekte im Bereich der Gasaufbereitung und Gaschemie diskutiert.

Die Beziehungen zu Russland

Am selben Tag veröffentlichte Turkmenistan heute ein Interview mit Tschujtschenko. Der Vertreter der russischen Regierung sprach nur indirekt über die Wiederaufnahme des Gashandels und nannte keine konkreten Daten. Er verkündete lediglich: „Wie bereits bekannt, beendet Gazprom Ende Dezember dieses Jahres seine ‚Geschäftsferien‘. Derzeit arbeitet Gazprom gezielt an der Weiterentwicklung der Beziehungen mit Turkmenistan“.

Bereits vor dem Treffen, berichteten turkmenische Medien über ein Telefonat zwischen Berdimuchamedow und Russlands Präsidenten Wladimir Putin, in dem sie den freundschaftlichen Charakter der turkmenisch-russischen Beziehungen betonten, welche auf gegenseitiger Achtung und Konstruktivität aufbauen sowie durch eine strategische Partnerschaft gekennzeichnet seien.

Nach einem Streit zwischen Gazprom und Turkmengas beendete Russland im Januar 2016 den Ankauf von turkmenischem Gas. Später forderte Gazprom Schadensersatz für die Verluste durch den angeblichen Vertragsbruch durch Turkmengaz.

Die Entwicklung der turkmenischen Gasimporte

Russland war lange Zeit der Hauptabnehmer von turkmenischem Gas, bis es im Jahr 2009 vor dem Hintergrund eines Streits über die Gaspreise zu einer Explosion der Gaspipeline zwischen den beiden Ländern kam, woraufhin die Gaslieferungen nach Russland für einige Monate unterbrochen waren. Für kurze Zeit wurde so der Iran zum Hauptabnehmer turkmenischen Gases, bis Ende 2009 eine neue Gaspipeline eröffnet wurde und dadurch China den Iran vom ersten Platz verdrängte. Russland kehrte später in die Reihen der Gaskunden zurück und befand sich – durch ein nur noch geringes Handelsvolumen – nunmehr auf dem dritten Platz der Hauptabnehmer turkmenischen Gases.

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Der iranische Ölminister Bijan Namdar Zangeneh, erklärte bereits 2004, dass sein Land die eigene Gasförderung intensiviere und eigentlich kein Gas aus Turkmenistan mehr brauche. „Der Iran importiert turkmenisches Gas nur, um die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zu Turkmenistan zu fördern“, gab der Minister zu. Im Januar 2017 stellte Turkmenistan die Gaslieferungen in den Iran wegen ausstehender Schulden ein, woraufhin der Iran den Ankauf von turkmenischem Gas vollständig beendete.

Auf diese Weise verblieb China als einziger Käufer von turkmenischem Gas und seither wurde versucht, die Gasexporte nach China zu steigern. Im ersten Halbjahr 2018 stiegen die Gasexporte nach China um 18,75 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Doch das reicht noch lange nicht aus, um die Exporte nach Russland und in den Iran zu kompensieren. Der Verlust von Gaskunden ist eine der Hauptursachen der gegenwärtigen Wirtschaftskrise in Turkmenistan.

Fergananews

Aus dem Russischen von Manuel Rommel

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