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EU: Turkmenistan spielt in Zentralasien eine Schlüsselrolle

Anlässlich des Empfangs zum Europatag am 9. Mai  unterstrich Lubomir Frebort, EU-Botschafter in Turkmenistan, die wichtige Rolle Turkmenistans für die EU. Folgender Artikel erschien im russischen Original auf der turkmenischen Nachrichtenseite Orient.tm und wurde mit freundlicher Genehmigung der Redaktion von Novastan übersetzt.  

Lubomir Frebort während der Rede zum Empfang anlässlich des Europatags

Anlässlich des Empfangs zum Europatag am 9. Mai  unterstrich Lubomir Frebort, EU-Botschafter in Turkmenistan, die wichtige Rolle Turkmenistans für die EU. Folgender Artikel erschien im russischen Original auf der turkmenischen Nachrichtenseite Orient.tm und wurde mit freundlicher Genehmigung der Redaktion von Novastan übersetzt.  

Turkmenistan spielt eine wichtige Rolle in den Beziehungen der Europäischen Union (EU) mit der zentralasiatischen Region und belegt eine signifikante Position in der europäischen Strategie zur neuen Partnerschaft mit Zentralasien. Das erklärte der Leiter des Verbindungsbüros der Europäischen Union in Ashgabat, Lubomir Frebort, in seinen Begrüßungsworten anlässlich des Empfangs zum Europatag. In der neuen, momentan in der Ausarbeitung befindlichen Zentralasien-Strategie der EU, wird dem Land ein wichtiger Platz zugeordnet, erklärte der offizielle Vertreter der EU weiter.

Fortschritt in mehreren Bereichen der bilateralen Beziehungen

Die Beziehungen zwischen Ashgabat und Brüssel entwickelten sich erfolgreich sowohl in der politischen, als auch in der wirtschaftlichen und humanitären Zusammenarbeit, so Frebort in seiner Rede. Er wies in diesem Zusammenhang auch auf den jährlichen Dialog-Gipfel zwischen der EU und Zentralasien zu politischen- und Sicherheitsfragen hin, der für nächste Woche in Ashgabat geplant ist.

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Dieser Mechanismus ist einer der regelmäßigen politischen Kontakte zwischen der EU und der Region Zentralasien. Die EU ist auch in der Entwicklung des inter-parlamentarischen Austauschs aktiv. In diesem Zusammenhang hat Frebort die Hoffnung geäußert, dass die Delegation der Medschilis (das turkmenische Parlament, Anm.d.Red.) als Antwort auf den bereits erfolgreich stattgefundenen Besuch der Europäischen Delegation in Ashgabat nach Brüssel fährt.

Was die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen der EU und Turkmenistan betrifft, so wächst diese vor allem in den Bereichen Handel, Energie und Transport. Die Europäische Union ist für Turkmenistan mit einem Handelsaustausch von 1,6 Milliarden Euro einer der wichtigsten Handelspartner.

Energiesektor als Schlüsselthema

Im Energiesektor hebt der hochrangige Diplomat insbesondere die Bedeutung Turkmenistans in der Strategie zu Energiesicherheit der EU hervor, sowie die Verbundenheit beider Seiten zur Realisierung des Projekts der Trans-Kaspischen Pipeline. So könnte der europäische Markt bald auch für die Kohlenwasserstoff-Ressourcen des Landes erschlossen werden. „Der Ausbau des Hafens Turkmenbaschi wird ohne Zweifel dazu führen, dass dieser zu einem wichtigen Verbindungspunkt zwischen Europa und Asien werden kann.“, ist Frebort überzeugt. Er wies auch darauf hin, dass noch dieses Jahr eine Strategie der EU zur Vernetzung von Europa und Asien beschlossen werden soll, in der auch Turkmenistan eine wichtige Position zukommen wird.

Die Prioritäten in der Entwicklungszusammenarbeit betreffen vor allem bilateralen Projekte zur Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Regionen sowie den Ausbau von Kapazitäten im öffentlichen Dienst und im Bereich der Staatsfinanzen. Hier hilft die EU mit einer Finanzierung von ungefähr 16 Millionen Euro.

Ausbau der Austauschprogramme

Eine weiterer – und nicht weniger wichtiger – Aspekt  der turkmenisch-europäsischen Zusammenarbeit ist der Ausbau von Völkerverständigung und studentischer Austauschprogramme.

Der vorsitzende der EU-Vertretung begrüßte des Weiteren die Beteiligung Turkmenistans am Besuchsprogramm, welches es jungen Führungskräften erlaubt, nach Brüssel zu reisen und die Funktionsweise der EU-Institutionen kennenzulernen. Außerdem bleibt das auch das Bildungsprogramm Erasmus+, in dessen Rahmen turkmenische Studenten Stipendien für Europäische Universitäten bekommen, weiterhin bestehen.

Turkmenistan nimmt außerdem aktiv an verschiedenen, durch die EU finanzierten, regionalen Projekten teil, wie zum Beispiel bei der Verwaltung von Grenzen und zum Kampf gegen Drogen“, so der Vorsitzende der europäischen diplomatischen Mission weiter. Er wies dabei besonders darauf hin, das Ashgabat schon mehrmals Gastgeber war in der Durchführung projektgebundener Veranstaltungen.

Zum Abschluss drückte Lubomir Frebort nochmals seine Verbundenheit mit der Fortführung des für beide Seiten zuträglichen turkmenisch-europäischen Austausches aus. Er lud außerdem zu den Tagen des Europäischen Films ein, die dieses Wochenende in Ashgabat stattfinden.

Im russischen Original auf Orient.tm 

Aus dem Russischen übersetzt von Charlotte Dietrich

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