Ein halbes Jahr lang wurde die Oper in Bischkek renoviert. Im Oktober 2017 war der Neubau endlich fertig. Wie war die Premiere im renovierten Gebäude und warum ist das Gebäude etwas Besonderes?
Der Artikel entstand im Rahmen der Partnerschaft von Novastan mit dem Goethe Gymnasium (Schule N°23) in Bischkek.
“Das Gebäude wurde 1955 gebaut und seitdem wurden keine größeren Renovierungen durchgeführt. Die Balkone brachen zusammen, der Stuck bröckelte. Am 19. August 2016 besuchte Präsident Almasbek Atambajew selbst das Theater und sah seinen beklagenswerten Zustand”, sagte der Direktor des Theaters, Bolot Osmonov.
Nach dem Besuch wurden dem Theater 37,4 Millionen Som für Reparaturen zugeteilt. Mehr als sieben Millionen wurden für Designdokumentation, Stuck und Skulpturen ausgegeben. Die verbleibenden Mittel wurden für Innenreparaturen und die Fertigstellung der Fassade ausgegeben.
„Der Ersatz der Skulpturen war die härteste Arbeit. Sie waren in einem schrecklichen Zustand. Im Jahr 1955 wurden sie aus Beton gegossen. Die Bewehrung war verrostet, in den Skulpturen war Müll. Nach den Ergebnissen einer Umfrage wurde keine Skulptur restauriert. Innerhalb von 45 Tagen wurden Kopien hergestellt“, sagte der Hauptbauleiter.
„Alles wird so sein wie 1955, sogar die Farbe der Fassade. Dies ist ein architektonisches Denkmal“, sagte Osmonov.
Geschichte des Theaters
Die nach Abdyllas Maldybaev benannte Kirgisische Nationaloper und das Balletttheater sind eine der Sehenswürdigkeiten unserer Hauptstad. Der Bau des nationalen akademischen Theaters und Ballett begann in den 50er Jahren. Der Haupt Architekt des Theaters war P.P. Ivanov. Ivanov ist der Chefarchitekt der Stadt Frunze (1926 bis 1991 Name von Bischkek) und gilt zu Recht als Begründer der kirgisischen Architekturschule. Die Eröffnung des Nationaltheaters für Oper und Ballett fand am 15.Mai 1955 statt. Im Theater liefen schon über 200 Aufführungen.
Internationales Opernfestival
Vom 14. Oktober bis zum 22. Oktober fand das III. Internationale Festival der Opernkunst, benannt nach dem Volkskünstler der SSSR Bulat Minzhilkiev, im Opern- und Balletttheater statt.
“Als Opernsängerin arbeite ich schon 22 Jahren. Das Theater war in einem schlechten Zustand, weil es ca. 80 Jahre alt ist. So sollte es nicht weiter gehen, deshalb begann die Renovierung. Im Mai wurde das Gebäude geschlossen und die Arbeiter waren bis September im Theater. Das gibt uns viel Kräfte aber wir haben viel geübt. Und als die Premier stattfand, freuten sich alle auf die Bühne. Und unsere Kollegen aus Kasachstan und Russland sind zu uns gekommen. Ja, das war interessant,” sagte Opernsängerin Lidia Rinatovna.
Das Publikum bekam Meisterwerken der Weltopernklassiker, den besten Werken des Repertoires des Theaters zu sehen. In diesen Tagen wurden die Opern „Knjas Igor“, „Traviata“, „Aida“ und „Aichurok“ geboten. Am letzten Tag fand ein Galakonzert statt.
“Natürlich istalles viel schöner. Das Theater hat eine gute Renovierung gebraucht. Es ist sehr angenehm, sich das neu, modernisierte Theater der Oper und des Balletts anzusehen. Na ja, das Theater ist notwendig. Das ist der Stolz des Landes, sein Prestige. Das ist ein Indikator für den Intellekt der Gesellschaft. Wenn wir nur leichte Lieder singen und das Theater in einen Club verwanden, dann hat ein solche Staat keine Zukunft,” sagte Sofia Atabekova, eine Besucherin des Theaters.
Gulsana Tologonova, Lyudmila Makienko
Schülerinnen der Schule N°23 (Goethe Gymnasium) in Bischkek
Der Text ist aus einer Zusammenarbeit zwischen Novastan e. V. und dem Goethe Gymnasium im Jahr 2017 entstanden. Die Redakteurin Janina Lackmann besuchte einmal pro Woche den Unterricht und erarbeitete mit den SchülerInnen journalistische Artikel.
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