Am Morgen des 18. März erklärten die Behörden, bei drei Personen sei nach ihrer Einreise aus Saudi-Arabien eine Infektion mit dem Coronavirus Covid-19 diagnostiziert worden. Es sind die ersten bestätigten Fälle im Land.
Wie am morgen des 18. März bekannt wurde, wurden in Kirgistan bei drei Staatsbürgern eine Infektion mit dem Coronavirus (Covid-19) bestätigt. Die drei Männer zwischen 42 und 70 Jahren stammen aus dem Bezirk Susak, im Süden des Landes, und wurden in das Regionalkrankenhaus in Dschalal-Abad eingeliefert. Sie waren am 12. März nach einem Besuch in Saudi-Arabien zur Omrah, einer kleinen Pilgerfahrt, nach Kirgistan zurückgekehrt und in der Hauptstadt Bischkek gelandet.
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„Sie befanden sich [nach ihrer Einreise] zuhause, unter medizinischer Beobachtung. Am 16. März bekam einer von ihnen […] Fieber. Die Analysen zeigten einen Befall bei ihm und bei zwei weiteren Personen“, erklärte Gesundheitsminister Kosmosbek Tscholponbajew beim Pressebriefing am Morgen.
Wie der Minister weiter erläuterte, seien um 9 Uhr Ortszeit bereits 90 der 135 Mitreisenden isoliert worden. Die Behörden seien auf der Suche nach allen anderen Passagieren sowie nach weiteren womöglich infizierten Kontaktpersonen. Im Bezirk Susak wurde infolge der Ankündigung der Notstand ausgerufen.
Erhöhte Vorsichtsmaßnahmen
Es sind die ersten registrierten Fälle in Kirgistan, das jedoch seit der Bestätigung von Fällen in den Nachbarländern Kasachstan und Usbekistan bereits in Alarmbereitschaft stand. Bereits am 16. März erklärte Premierminister Mukhammedkalyi Abylgasijew, ein Befall in Kirgistan sei äußerst wahrscheinlich.
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Zum Beginn der Woche wurde die vorübergehende Schließung von allen Schulen, Universitäten und Restaurants mit einer Kapazität von über 50 Personen verordnet. Dasselbe gilt für Nachtclubs, Sportclubs, Food-Courts und Spielplätze in Einkaufszentren. Ab dem 19. März sind auch alle kulturellen Veranstaltungen öffentlicher oder familiärer Art verboten.
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Seit dem 17. März wurde die Grenze gänzlich für die Einreise von ausländischen Staatsangehörigen geschlossen. Am selben Abend erklärte die Geistliche Verwaltung der Muslime Kirgistans, dass alle kollektiven Gebete, einschließlich der Freitagsgebete ausgesetzt werden.
Coronavirus in Zentralasien
Mit den neuen Fällen in Kirgistan steigt die Gesamtzahl der bestätigten Coronavirus-Infizierten in Zentralasien auf 49. In Kasachstan sind zum Morgen des 18. März 35 Fälle bestätigt, in Usbekistan elf. In Tadschikistan und Turkmenistan gibt es laut Angaben der Behörden noch keine Fälle.
Die Redaktion
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