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Objekte aus dem 8. Jahrhundert in Kirgistan entdeckt

Archäologen bringen nach und nach und mit aller gebotenen Vorsicht die Geschichte Kirgistans zu Tage. Auf einer der größten archäologischen Stätten des Landes haben Ausgrabungen stattgefunden, die einmal mehr die Geschichte des zentralasiatischen Landes mit der der Seidenstraße verbinden.

Kirgistan Kultur Geschihcte Archeologie Seidenstraße
Um die Stadt Krasnoretschensk befinden sich mitunter die Meisten Reliquien der kirgisischen Geschichte.

Archäologen bringen nach und nach und mit aller gebotenen Vorsicht die Geschichte Kirgistans zu Tage. Auf einer der größten archäologischen Stätten des Landes haben Ausgrabungen stattgefunden, die einmal mehr die Geschichte des zentralasiatischen Landes mit der der Seidenstraße verbinden.

Entlang des antiken Verlaufs der Seidenstraße lassen sich stets ganze Teile der kirgisischen Geschichte entdecken. Die jüngsten Funde wurden aus der Ausgrabungsstätte bei Krasnoretschensk, dreißig Kilometer östlich der kirgisischen Hauptstadt Bischkek, entnommen. Die Archäologen waren am vergangenen 30. Juni in der Lage, den Fund der ihrer Meinung nach ältesten Münzen auf dem Territorium des heutigen Kirgistans bekannt zu geben. Diese datieren sie auf das Türgesch-Khaganat (699-766) zurück.

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Die Ältesten dieser Relikte gehen bis ins 8. Jahrhundert zurück. Nicht zum ersten Mal wurden Münzen an dieser Stelle gefunden, jedoch wurden die letzten Funde in der benachbarten kasachischen Region Schetissu gemacht. Ähnlich der kasachischen Münzen sind die kirgisischen aus Bronze und ganz nach chinesischem Muster in der Mitte durchbohrt.

Diese Entdeckungen dienen den Archäologen als Beweis dafür, dass sowohl Krasnoretschensk als auch die umliegenden Siedlungsgebiete Teil der Seidenstraße waren. Denn viele dieser Münzen wurden in verschiedenen Tiefen entdeckt. Seit ihrer Erstentdeckung 1939 wurde die Ausgrabungsstätte bei Weitem nicht erschöpft, lautet der Tenor unter den dortigen chinesischen Archeologen gegenüber Mir24.

Eine Hochburg der Archäologie in Kirgistan

Krasnoretschensk und seine Umgebung stellen einen der wichtigsten kirgisischen archäologischen Schätze dar. In direkter Nähe ist die antike Siedlung Navekat ausgegraben worden. Diese gilt sowohl als außerordentlich florierende und berühmte Stadt entlang der Seidenstraßeals auch als Kultur- und Handelszentrum der altertümlichen turkischen Khaganate.

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Eine der bei den Ausgrabungen entdeckten Münze.

Die Krasnoretschensk-Siedlung ist eine der größten Städte im Tschui-Tal„, sagt Valeri Kolschienko, der Leiter der laufenden Ausgrabungen Mir24. Die Ausgrabung der Münzen reiht sich in die lange Liste zu Tage gebrachten Artefakte und Gebäude. Während der jüngsten Recherchen wurden Teile buddhistischer Tempel, zoroastrische Grabstätten, christliche Kreuze, aber auch Banknoten aus unterschiedlichen Zeiten und von verschiedenen Völkern entdeckt.

Wird eseine Aufnahme durch die UNESCO geben?

Aufgrund der anhaltenden archäologischen Entdeckungen ist die Krasnoretschensk-Siedlung von Kirgistan zur Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste vorgeschlagen worden. Tatsächlich hat die Organisation die jüngste Ausgrabungskampagne finanziert. „2014 haben wir uns um eine Finanzierung der Ausgrabungen alter Siedlungen in Kirgistan durch die UNESCO bemüht. 2017 kam die erste Expedition zustande, infolgedessen wir eine Einigung mit der Akademie der Wissenschaften Kirgistans unterschrieben„, führt Yuzian Tien, einer der anwesenden chinesischen Archäologen, aus.

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Die Artefakten sollen in kirgisischen Museen ähnlich dem archäologischen Museum in Burana in der Nähe der Siedlung analysiert, gelagert und ausgestellt werden. So soll die Information der Besucher über Leben und Entwicklung der altertümlichen Städte entlang der Seidenstraße gewährleistet werden.

Die Redaktion
Aus dem Französischen von Arnaud Enderlin

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