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Bei der Olympiade der Nomaden

Für Kirgistan ist 2014 das Jahr der Traditionen. Vom 9. zum 14. September organisierte das Land die erste Olympiade der Nomaden in Tscholpon-Ata am Issikköl-See. Damit realisiert Kirgistan ein schon lang geplantes Projekt. 

Die Redaktion 

World Nomad Games
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Für Kirgistan ist 2014 das Jahr der Traditionen. Vom 9. zum 14. September organisierte das Land die erste Olympiade der Nomaden in Tscholpon-Ata am Issikköl-See. Damit realisiert Kirgistan ein schon lang geplantes Projekt. 

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Ziel der Wettkämpfe war es, die moderne Seite der nomadischen Kulturen zu zeigen. Ringen, Rennen oder auch Bogenschießen: Alle Disziplinen der Region waren vertreten. Doch die Königsdisziplin war das Kök-börü, ein Pferdesport bei dem es darum geht, einen Ziegenkörper in das gegnerische Tor zu befördern. „Die Ziege wird speziell für jedes Spiel geschlachtet. Wenn es zwei Spiele an einem Tag gibt, werden zwei Ziegen geschlachtet. Nach dem Spiel wird die Ziege gegessen“, bemerkt Adilet Isakejew, von der Mannschaft Kirgistan-2 (in Blau). „Alle Mannschaften waren stark. Die kasachische Mannschaft ist nicht gekommen. Deshalb war wohl auch nur Kirgistan im Finale vertreten.“ Nachdem sich die kirgisischen Spieler auf nationaler Ebene für die Spiele qualifiziert hatten, wurden sie in zwei Nationalmannschaften aufgeteilt. „Die meisten Spieler fangen etwa mit 14 Jahren an zu spielen. Mit 18 kann man auch an richtigen Wettbewerben teilnehmen“, erklärt der junge Sportler, kaum müde vom Spiel. Das Finale war erst nach zwei Verlängerungen entschieden.

Zum Kök-Börü, auch Buzkashi genannt: Das Zerren um die Ziege – Buzkashi in Tadschikistan

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Neben den sportlichen Ereignissen bot die Olympiade auch viel Musik und Sehenswertes. Im Zentrum von Tscholpon-Ata, wenige Kilometer vom Hippodrom entfernt, gab es eine Ausstellung über das Leben der Steppen- und Bergvölker. Für einige war es ein Rendezvous mit der Geschichte, für andere ein sonniges Treffen am See.

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Laut der Verwaltung der Region Issikköl hat die Olympiade über 30.000 Gäste angezogen, darunter 4.000 Besucher aus dem Ausland. So viele, dass zwischendurch auch der Strom für die Restaurants  fehlte.

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Das frisch renovierte Stadion war voll. Insgesamt waren 19 Länder vetreten, mit mehr als 430 Athleten. Kirgistan, Kasachstan, Turkmenistan, Tadschikistan, die Mongolei und Russland haben Medaillen gewonnen. Es wurde auch Preisgeld vergeben, für die drei Ersten jeweils drei Millionen KGS (Kirgisische Som – etwa 43 000€), eine Million Som (14 000€) und 500 000 Som.

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Beim Abschlusskonzert traten unter anderem Musiker aus den Vereinigten Staaten, Aserbaidschan, der Türkei, Korea, Kasachstan, und natürlich Kirgistan auf.  Laut den Organisatoren sollte die Zeremonie „die Zukunft der nomadischen Spiele“ darstellen. Es war auch ein Moment für den Ausdruck des kirgisischen Nationalstolzes.

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Während der Olympiade war ständig die kirgisische Nationalhymne zu hören. Kirgistan hat die Spiele mit insgesamt 55 Medaillen klar gewonnen, weit vor Kasachstan (28 Medaillen). Die Wahl der Pferde kann auch geholfen haben. Alle Pferde wurden von Kirgistan gestellt, da es zu teuer gewesen wäre, Pferde aus allen Gastländern einzuführen. Insgesamt waren die Spiele also auch ein Vektor für den Patriotismus in diesem jungen Land, trotz mehrerer Kontroversen um ihre Organisation (bald bei Novastan.org).

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