Am 9. Mai 2014 begann die Eishockey-Weltmeisterschaft in Minsk (Weißrussland). Kasachstan nimmt als einziges zentralasiatisches Land teil und hat am Samstag sein erstes Spiel gegen Deutschland bestritten.
Bis zum Jahre 1992 war die kasachische Mannschaft Teil der sowjetischen Mannschaft. Erst seit 1992 hat Kasachstan also eigene Möglichkeiten, um sich unabhängig bei internationalen Wettbewerben in diesem Sport zu präsentieren und wurde auf diese Weise im Mai 1992 Mitglied der Internationalen Eishockey Föderation. Der erste Meister des unabhängigen Kasachstan war Ust-Kamenogorsks Mannschaft „Torpedo“.
Aber auch die Nationalmannschaft hat schon früh relativ gute Ergebnisse erzielt. Im Januar 1995 erhielt Kasachstan den Asien Pokal und gewann im darauffolgenden Jahr die asiatischen Spiele. Den Titel des Asienmeisters bestätigte Kasachstan noch einmal im Jahr 1999. Der bisherige Höhepunkt der kasachischen Eishockeynationalmannschaft fand 1998 bei den olympischen Winterspielen in Nagano statt. Damals schaffte sie es zusammen mit Eishockey-Giganten wie Tschechien, Russland, Schweden und Kanada unter die acht besten Mannschaften der Welt. Zwischen 1993 und 2006 haben die Nationalmannschaften Kasachstans (Herren, Damen und Jugend) insgesamt 35 Medaillen – 17 mal Gold, 9 mal Silber und 9 mal Bronze – gewonnen. Der größte Sieg wurde im Jahr 2007 gegen Thailand erzielt – 52:1, die größte Niederlage mit 10:0 gegen die Vereinigten Staaten im Jahr 2010.
Die populärsten Mannschaften einer der beliebtesten Sportarten Kasachstans sind „Barys“ Astana und „Irtysh“ Pawlodar. Mit einem Ansturm von durchschnittlich circa 3733 Zuschauern wird bei jedem Spiel von „Barys“ gerechnet. Mit im Durchschnitt 90,72 % sind die Stadien damit fast vollkommen ausgelastet.
„Die kasachischen Schneeleoparden“ – so nennen die Fans ihre Lieblingsmannschaft heute – besteht aus 22 Spielern, von denen die meisten in kasachischen Mannschaften wie „Barys“ Astana, „Almaty“ Almaty und „Kaszink-Torpedo“ Ust-Kamenogorsk spielen. „Barys“ ist außerdem die einzige Mannschaft Kasachstans, die an der Kontinentalliga teilnimmt. Zur Kontinentalliga, der zweit angesehensten Liga der Welt, gehören 31 Mannschaften: 23 aus Russland und je eine aus Kasachstan, Lettland, Weißrussland, Finnland, Kroatien, Tschechien der Ukraine und der Slowakei.
Kasachstan bei der Weltmeisterschaft
Bei der Weltmeisterschaft wird die kasachische Mannschaft von Ari-Pekka Selin, einem ehemaligen Profispieler aus Finnland, trainiert. Nachdem er unter anderem die finnische Nationalmannschaft trainiert hat, ist er nun seit Juni 2013 neben den „Schneeleoparden“ auch Haupttrainer von Barys Astana. Die Weltmeisterschaften ist das erste internationale Turnier, das er mit dieser Mannschaft bestreitet. Nach einer Niederlage im Qualifikationsspiel gegen Lettland konnte Kasachstan nicht an den olympischen Spielen in Sotschi teilnehmen.
Am 10. Mai hat die Nationalmannschaft im ersten Spiel gegen Deutschland 1:2 verloren. Das Spiel blieb in der Regelzeit und auch in der Spielverlängerung unentschieden, wurde dann aber mit einem deutschen Penalty entschieden. Alexander Bart und Thomas Oppenheimer konnten für Deutschland zwei Tore sichern, Dmitri Upper für Kasachstan nur ein. Trotz der Niederlage zeigte sich der Trainer Ari-Pekka Selin mit dem nur einen verdienten Punkt zufrieden. Mit Deutschland hätte die jüngere Mannschaft gewonnen, so Selin. In der Gruppenphase der Weltmeisterschaft wird Kasachstan demnächst gegen die Mannschaften von Weißrussland, Lettland, Russland, den USA, der Schweiz und Finnland antreten.
Hier können Sie die Spiele und Ergebnisse der kasachischen Nationalmannschaft verfolgen:
- 10/05: Kasachstan – Deutschland (1:2)
- 11/05: Kasachstan – Belarus (1:4)
- 13/05: Kasachstan – Lettland (4:5)
- 14/05: Kasachstan – Russland (2:7)
- 16:05: Kasachstan – USA (3:4)
- 17/05: Kasachstan – Schweiz (2:6)
- 19/05: Kasachstan – Finnland (3:4)
Für Kasachstan war nach einem letzten Platz in der Gruppe B die WM schon nach der Gruppenphase beendet.
Alina Kozhakhmetowa
Autorin für Novastan.org, Kasachstan
Redaktion: Olga Zoll