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Covid-19: Zentralasien verhängt neue Maßnahmen für Reisende

Die Omicron-Variante versetzt die Welt in Sorge und auch die Länder Zentralasiens ergreifen Maßnahmen gegen deren Verbreitung. Reisende sind als erstes davon betroffen.

Die Omicron-Variante versetzt die Welt in Sorge und auch die Länder Zentralasiens ergreifen Maßnahmen gegen deren Verbreitung. Reisende sind als erstes davon betroffen.

Erneut müssen Reisende, die Zentralasien besuchen möchten, sich auf bestimmte Einschränkungen einstellen. Seitdem am 24. November in Südafrika die Omicron-Variante entdeckt wurde, haben drei der fünf zentralasiatischen Länder neue Maßnahmen ergriffen, um einer Ausbreitung auf ihren Territorien entgegenzuwirken. Bis zum 6. Dezember 2021 gab es ganz Zentralasien nach offiziellen Angaben 1,37 Millionen Covid-19-Fälle. 17.090 davon endeten tödlich, 1,32 Millionen Menschen sind wieder genesen.

Test bei Ankunft in Kirgistan

Wie das kirgisische Nachrichtenportal Kaktus.media berichtete, verordneten die kirgisischen Behörden am 1. Dezember, dass alle ankommenden Reisenden, sowohl Ausländer:innen als auch kirgisische Staatsangehörige, „unabhängig von ihrem Impfstatus“ einen negativen PCR-Test vorweisen müssen. Diese Verordnung wurde jedoch laut dem kirgisischen Online-Medium Kloop bis zum 14. Dezember nicht umgesetzt. Zusätzlich soll eine Liste von Ländern erstellt werden, deren Staatsangehörige aufgrund der neuen Virusvariante nicht nach Kirgistan einreisen dürfen. Bisher wurde diese Liste aber noch nicht veröffentlicht.

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Die Impfrate im Land ist vergleichsweise niedrig. Von den mehr als 6,5 Millionen Einwohner:innen sind laut kirgisischem Gesundheitsministerium rund 900.000 vollständig geimpft, rund 1,1 Millionen Menschen haben bisher nur eine Dosis erhalten.

Quarantäne für deutsche Staatsangehörige in Usbekistan

Auch Usbekistan geht gegen Omicron in die Offensive. Wie die usbekische Onlinezeitung Gazeta.uz berichtet, müssen sich seit dem 1. Dezember Staatsangehörige von elf Ländern, in denen die Omicron-Variante nachgewiesen wurde, auf eigene Kosten einer zehntägigen Quarantäne zu Hause oder in einem Hotel unterziehen. Betroffen sind unter anderem Staatsangehörige von Deutschland, Großbritannien, Belgien, Österreich oder Tschechien.

Darüber hinaus muss jeder, der in Usbekistan ankommt, einen negativen PCR-Test vorlegen, der innerhalb von 72 Stunden vor Ankunft durchgeführt wurde. Wer kein entsprechendes Dokument vorweisen kann, hat jedoch die Möglichkeit, sich am Flughafen testen zu lassen. Schon zuvor hatte das Land aufgrund der Omicron-Variante bis einschließlich 10. Januar seine Grenzen für Staatsangehörige von neun afrikanischen Ländern sowie für Menschen aus Hongkong geschlossen.

Einreisesperren in Kasachstan

Kasachstan verhängte ähnliche Maßnahmen wie in Kirgistan und Usbekistan. Wie das kasachstanische Nachrichtenportal Vlast mitteilt, haben die Behörden seit dem 3. Dezember die Einreise von Staatsangehörigen von Botswana, Südafrika, Lesotho, Namibia, Simbabwe, Mosambik, Malawi, Madagaskar, Eswatini, Tansania und Hongkong ausgesetzt. Auch die Flugverbindungen mit Ägypten sind eingestellt.

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Darüber hinaus verlangt Nur-Sultan von Personen, die aus Ländern mit bestätigten Omicron-Fällen einreisen, einen negativen PCR-Test sowie eine siebentägige Selbstisolation. Hiervon sind auch Personen betroffen, die aus Deutschland oder Österreich einreisen.

Keine Änderungen in Tadschikistan und Turkmenistan

Jedoch reagieren nicht alle Länder Zentralasiens auf die Entstehung der Omicron-Variante. Turkmenistan hat seine Politik gegen das Coronavirus nicht verändert und geht trotz Zweifel der Weltgesundheitsorganisation offiziell immer noch davon aus, dass es keine Covid-19-Fälle im Land gibt. In Tadschikistan besteht das Ziel der Regierung in erster Linie darin, ihre Impfpolitik umzusetzen. Wie das tadschikische Nachrichtenportal Asia-Plus berichtet, sind am 6. Dezember 546.000 Dosen Sinovac-Impfstoff im Land angekommen. Diese waren von der Asiatischen Entwicklungsbank bereitgestellt worden. Nach Angaben des tadschikischen Gesundheitsministeriums waren am 30. November 2,6 Millionen Tadschik:innen vollständig geimpft. Dies entspricht 44,5 Prozent der Bevölkerung.

Überarbeitung am 14.12.2021: Um Information zur Nichtumsetzung der kirgisischen Maßnahmen ergänzt.

Côme Brunel, Novastan-Redakteur in Bischkek

Aus dem Französischen von Robin Roth

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