Laut dem Staatlichen Statistikkomitee hat Usbekistan im ersten Halbjahr 2018 Uran im Wert von 106 Millionen US-Dollar (92,1 Millionen Euro) exportiert. Einer der Hauptabnehmer sind die USA, wobei diese in den Uranimporten eine Bedrohung sehen könnten. Die folgende Meldung erscheint zuerst beim Nachrichtenportal Spot. Wir übersetzen sie mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.
Usbekistan hat im Zeitraum Januar – Juni 2018 Uran im Wert von 106 Millionen US-Dollar (USD) exportiert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum macht dies 94,7 Prozent aus. Der Export von chemischen Erzeugnissen umfasste Waren im Wert von 530 Millionen USD und wuchs somit um 104 Prozent. Davon verbucht der Export in GUS-Länder 219 Millionen USD, Waren im Wert von 311 Millionen USD gingen in andere Länder, wobei diese nicht näher genannt werden.
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Im Jahr 2017 hat Usbekistan 2,15 Millionen Pfund Triuranoctoxid (U3O8) an die USA geliefert und sich somit auf Platz 5 der wichtigsten Uranlieferanten der USA positioniert. Washingtons wichtigster Partner im Urangeschäft ist Kanada (14,05 Millionen Pfund), vor Australien (8,13 Millionen Pfund), Russland (7,07 Millionen Pfund) und Kasachstan (4,64 Millionen Pfund).
Usbekistan einer der günstigsten Uranlieferanten der Welt
Mit einem durchschnittlichen Preis von 37,7 USD (32,5 Euro) für ein Pfund U3O8 zählt Usbekistan zu den günstigsten Uran-Lieferanten der Welt. Lediglich Russland bietet mit 31,5 USD (27,1 Euro) pro Pfund noch niedrigere Preise. Kasachstan verkauft zum Beispiel für 38,3 USD (33 Euro), Kanada für 40,6 USD (35 Euro) und Australien für 42,4 USD (36,5 Euro).
Diese Situation ruft Misstrauen in den USA hervor, wo man das usbekische Uran als eine Bedrohung empfinden könnte. Im Juli kündigte das US-Handelsministerium an zu überprüfen, ob die Uranimporte die Sicherheit des Landes bedrohen. Der Großteil der amerikanischen Uranimporte stammt aus Ländern, in denen dieser Sektor staatlich gefördert wird (Russland, Kasachstan, Usbekistan, China). Dies könnte zu Risiken in Bezug auf die Verteidigungsbereitschaft und Beschäftigungssituation in den USA führen.
Aus dem Französischen von Robin Roth
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Meerwinck, 2018-09-25
Carsten Meerwinck – 21.09.2018, 15:30
Dieser Artikel enthält keinerlei Neuigkeiten, ist tendentiös und zeugt von der Unkenntnis des Autors. Wenn man sich zu Sachverhalten im Kernbrennstoffkreislauf ausläßt, so sollte man zumindest über ein Minimum an Hintergrundwissen verfügen, insbesondere wenn man mit dem Wörtchen ‚Uran‘ Aufmerksamkeit erzeugen möchte. Traurig, traurig, das. Trotzdem einige Richtigstellungen (ich habe persönlich und zusammen mit meinen Kollegen ca 15 Jahre lang alles durch NGMK produzierten U3O8 in den USA und anderen Staaten exklusiv vermarktet):
1. Richtig ist: Usbekistan (NGMK) ist ein großer, wenn auch kein bedeutender Natururankonzentrat (UOC) produzent. Mit ca ggw 2500mt < 5% der Weltproduktion von über 60Tmt!
2. UOC wird natürlich dahin verkauft, wo es KKWs gibt. Und davon gibt es ca. 30% der installierten Weltleistung in den USA. Von daher ist bei einem Bedarf von ca 11.000mt eine Menge von '2.15 Mio Pfund' (die Mio soll vermutlich zusätzlich einen Schauder erzeugen), sprich ca 820mt, weder besonders viel, noch mehr als früher. Sondern entsprechend dem Marktanteil an der Produktion.
3. Jedes EVU versucht seinen Bedarf zu streuen – und insbesondere die zentralasiatischen Ländern sind unabhängig und gerade eben nicht Russland. Auch das zeugt von der Marktunkenntnis des Autors. Die Diversifizierung auch auf zentralasiatische UOC Produzenten ist eine Strategie, gerade den möglichen Sanktionen gegen Russland, so sinnlos diese auch sein mögen, entgegenzuwirken. Und da gehören natürlich die größeren und großen Uranproduzenten wie Usbekistan und natürlich Kasachstan genauso dazu wie z B Canada und Australien.
4. Das UOC aus Usbekistan ist weder besonders günstig, noch wird es billiger als anderes UOC verkauft . Auch hier versucht der Autor offenbar eine Art 'Dumping' Story zu verstecken. Das ist Unfug und entspricht nicht den Tatsachen. NGMK verkauft vielmehr den größten Teil seiner Produktion zum sogenannten Spotmarkt-Preis, während andere Produzenten auf langfristige Verträge setzen. Und weil der Spotpreis seit 2015 stark unter Druck geraten ist, war das usbekische UOC eben auch 'besonders billig' zu erwerben, nämlich zum gültigen Marktpreis. Ganz wie in anderen commodities auch, wo auch keiner 'Dumping' schreit, wenn der Marktpreis fällt. Es werden also Äpfel mit Birnen verglichen, was erneut die Oberflächlichkeit des Autors bestätigt.
Der Autor sollte sollte von einer Berichterstattung absehen, wenn derart elementare Wssenslücken bestehen.
Carsten Meerwinck (formerly Senior Trader NUKEM)
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