Die Direktorin des Büros der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Turkmenistan, Paulina Karvovska, lobte die turkmenischen Behörden für ihren Erfolg bei der Bekämpfung des Rauchens. Den Bericht der Nachrichtenagentur Fergananews übersetzen wir aus dem Russischen.
Bei einem Treffen mit Außenminister Raschid Meredow im Juni sagte die Leiterin des WHO-Büros in Turkmenistan, dass das Land erhebliche Anstrengungen unternimmt, um ein rauchfreies Umfeld zu schaffen.
Laut WHO wurde Turkmenistan im Jahr 2015 zum Land mit der niedrigsten Anzahl an Rauchern weltweit. Zu dieser Zeit waren nur 8% der Bevölkerung im Land Raucher. Seit 2016 gibt es im Vertrieb in Turkmenistan Zigarettenmangel, immer wieder sind Zigaretten völlig aus öffentlichen Geschäften verschwunden (während der Verkauf von Zigaretten auf den Märkten nur illegal durchgeführt wird).
Strenge Regeln für den Erwerb von Tabak
Gleichzeitig wurden verschiedene Beschränkungen auf den Verkauf von Zigaretten, beispielsweise für Frauen, eingeführt. In einigen Regionen wurde der Verkauf von Zigaretten an Frauen vollständig eingestellt, in anderen Regionen können Frauen Tabakprodukte nur mit einer ärztlich bestätigten Nikotinsucht erwerben. In anderen Fällen wurden Männer beim Zigarettenkauf aufgefordert, eine Genehmigung der örtlichen Verwaltung nachzuweisen. Im April 2017 hat der Präsident Gurbanguly Berdimuchammedov, ein Programm verabschiedet, nach dem bis zum Jahr 2025 das Tabakrauchen im Land vollständig eliminiert sein soll.
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Ein weißrussischer Arbeiter, der auf dem Bau von Garlyk in Turkmenistan gearbeitet hat, berichtete dem Nachrichtenportal „Fergana“ vor kurzem, wie er während seines Aufenthalts im Land die teuerste Zigarette seines Lebens geraucht hat. Er sei sich zwar bewusst gewesen, dass die turkmenischen Behörden das Rauchen auf der Straße verbieten, jedoch dachte er, dass das Verbot nur in den Städten gilt. Während einer Reise durch das Land, hielt sein Zug an einer abgelegenen Bahnstation in der Wüste, wo er sich eine Zigarette auf dem Bahnsteig anzündete. Sofort kamen zwei Polizisten auf ihn zu und verlangten eine Schmiergeldzahlung. Der Reisende musste ihnen 40 Euro zahlen und wurde später darüber informiert, dass dies doppelt so viel sei, wie üblicherweise.
Verbote von Naswaj in Zentralasien
In Zentralasien ist derweilen eine andere Form des Tabakkonsums deutlich verbreiteter, als Rauchen: das Kauen von Naswaj. Seit dem Jahr 2008 ist der feuchte Schnupftabak in Turkmenistan jedoch verboten. Bis zum Jahr 2015 war Turkmenistan das einzige Land in der Region, in dem Nasvai verboten war. Danach schloss sich Kasachstan an das Verbot an.
Aus dem Russischen von Novastan
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