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Boxweltmeisterschaften 2025: zentralasiatische Athleten bärenstark

Bei den Boxweltmeisterschaften 2025 in Liverpool ließ Zentralasien keine Zweifel aufkommen: Nach zehn Wettkampftagen gingen die rund 50 Athleten mit 21 Medaillen nach Hause. Kasachstan und Usbekistan brillierten ganz besonders und belegten in der Gesamtwertung den ersten und zweiten Platz belegten.

Die Redaktion 

Die kasachstanaische Boxerin Alua Balkibekova (links) während ihres Finalkampfs, Photo: Jacob Hammond/World Boxing

Bei den Boxweltmeisterschaften 2025 in Liverpool ließ Zentralasien keine Zweifel aufkommen: Nach zehn Wettkampftagen gingen die rund 50 Athleten mit 21 Medaillen nach Hause. Kasachstan und Usbekistan brillierten ganz besonders und belegten in der Gesamtwertung den ersten und zweiten Platz belegten.

Vom 4. bis 14. September fanden in Liverpool die Boxweltmeisterschaften 2025 statt. Mehr als 500 Boxer aus 65 Ländern hatten sich zu diesem Sportereignis versammelt. Zentralasien war dabei stark vertreten, mit einer Delegation von 50 Athleten aus Usbekistan, Kirgistan, Kasachstan und Turkmenistan.

Boxen ist in Zentralasien ein beliebter Sport, wenngleich ihn Frauen nicht ohne Weiteres ausüben können, sind patriarchalische Normen in der Region doch immer noch fest verwurzelt. Boxen wird so zu einem Kampf nicht nur im Ring selbst, sondern auch außerhalb von diesem.

Dies hindert die weiblichen Athleten jedoch nicht daran, die Leistungen ihrer männlichen Kollegen zu übertrumpfen. Hinter den zehn Medaillen für Kasachstan steckten sechs Mal Frauen, was dem Land den ersten Platz im Medaillenspiegel einbrachte. Den zweiten Platz belegte Usbekistan, das insgesamt sechs Goldmedaillen abräumte. Die Athleten Kirgistans und Turkmenistans verpassten derweil das Treppchen.

Enttäuschung für Kirgistan und Turkmenistan

Kirgistan hatte große Hoffnungen nach den Erfolgen des Boxers Munarbek Sejitbek uulu, der während der Olympischen Spiele in Paris im Sommer 2024 Silber gewonnen hatte. Der aus Osch stammende Sportler war damals der erste olympische Medaillenträger in der Geschichte Kirgistans geworden. Doch dafür reichte es diesmal nicht: Trotz eines vielversprechenden Auftakts in der Gewichtsklasse unter 60 kg verlor er das Viertelfinale gegen den Engländer William Hewitt mit 2:3.

Almas Orosbekow, eine weitere kirgisische Medaillenhoffnung in der Gewichtsklasse unter 65 kg, verlor im Viertelfinale gegen den Kubaner Erislandy Alvarez. Die anderen kirgistanischen Boxer und die vier Athleten der Delegation Turkmenistans schafften es nicht, über das 1/8-Finale hinauszukommen.

Usbekistans Nachwuchs glänzt

Trotz des Rücktritts von Champion Bahodir Jalolov kündigte das Komitee der Olympischen Spiele auf ihrer Website schon vor Wettkampfbeginn an, dass das Team Usbekistans das sei, „das man im Auge behalten sollte“. Eine Ansage, die sich nach zehn Wettkampftagen bewahrheitete. Von den insgesamt 18 Athleten aus Usbekistan gewannen zehn eine Medaille, davon sechs Mal Gold.

Den Podiumszähler eröffnete der Boxer Fazliddin Erkinboyev mit einem überwältigenden 5:0-Sieg im Finale der Klasse unter 75kg. Danach regnete es Goldmedaillen: Abdumalik Halokov in der Klasse unter 60kg, Asadhuja Muydinhujayev (unter 65kg), Javohir Ummataliyev (unter 80kg), Akmaljon Isroilov (unter 85kg) und Turabek Habibullayev (unter 90kg). Jahongir Zokirov holte außerdem Silber in der Kategorie über 90kg, wobei er sich dem kasachischen Konkurrenten Aıbek Oralbaı geschlagen geben musste.

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Auch die weiblichen Wettkampfteilnehmer boxten sich aufs Podium: Feruza Kazakova, Sabina Bobokulova und Aziza Zokirova belegten in ihren jeweiligen Kategorien den dritten Platz. Navbakhor Hamidova aus Samarkand fügte ihrer beeindruckenden Erfolgsbilanz sogar eine Silbermedaille hinzu.

Kasachstanische Boxerinnen auf höchstem Niveau

Auf kasachstanischer Seite zeigten die 20 Athleten der Delegation mit einem Medaillenhagel die ganze Bandbreite ihrer Fähigkeiten: sieben Gold-, eine Silber- und zwei Bronzemedaillen. Das Team konnte sich auf eine bemerkenswerte Frauendichte stützen: Natalia Bogdanova gewann in der Gewichtsklasse bis 70 kg, Aida Äbikeeva in der Gewichtsklasse bis 65 kg und Alua Balkibekova in der Gewichtsklasse bis 51 kg. Nazym Qyzaıbaı gewann auch die Silbermedaille, während Viktoria Grafeeva und Eldana Talipova mit Bronze nach Hause gingen.

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Unter den männlichen Boxern gewannen Aıbek Oralbaı, Törehan Sabyrhan, Mahmūd Sabyrhan und Sanjar Taşkenbaı die Goldmedaille und brachten Kasachstan so den ersten Platz in der Gesamtwertung ein. Kasachstans Präsident Qasym-Jomart Toqaev kündigte außerdem an, allen Boxern persönlich zu gratulieren, so Tengrinews.kz.

Durch ihre Darbietung ließen die zentralasiatischen Boxerinnen und Boxer ihre Heimatländer international strahlen und verließen Liverpool mit Stolz erfüllt.

Salomé Aldeguer-Roure für Novastan

Aus dem Französischen von Arthur Siavash Klischat

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